Pech- und Harzsalben

Baumharze werden seit Jahrtausenden vielseitig verwendet und als besonderes Mittel der Naturheilkunde angesehen. Die Pechsalbe gilt als weitverbreitete Naturarznei, die bei einigen Leiden Wunder wirken kann. Bäume wie die Fichte, die in ganz Österreich häufig zu finden ist, heilen ihre Wunden und Verletzungen selbst, indem sie die betroffenen Stellen mit austretendem Harz verschließen und somit schützen. Das Harz wirkt antibakteriell und schützt den Baum vor Schädlingen. Außerdem wirkt Fichtenharz antimykotisch, was bedeutet es hilft dem Baum sich gegen Pilzbefall zu schützen. All diese natürlichen Heilkräfte kann man sich zunutze machen, indem man das Harz sammelt und eine Salbe daraus herstellt.

Dazu empfiehlt sich in den kühleren Jahreszeiten nach getrocknetem Baumharz zu suchen, dass an die Oberfläche des Baumes getreten ist. Man sollte es in der Regel leicht von der Rinde lösen können. Dabei ist darauf zu achten, kein Harz zu entfernen, das klebrig und nicht ausgehärtet ist. Flüssiges Harz deutet darauf hin, dass der Baum es selbst noch zur Wundheilung benötigt. Für die schonende und nachhaltige Ernte des Pechs wird empfohlen, es mit einem hölzernen Gegenstand oder bestenfalls mit bloßen Händen von der Rinde abzutragen. Etwa eine Handvoll Fichtenharz reicht aus, um eine heilende Pechsalbe daraus zu ziehen. Folgende Zutaten werden benötigt:

• 20 Gramm Baumharz
• 40 Milliliter Öl (kalt gepresstes Oliven- oder Rapsöl, natives Kokosöl)
• 10 Gramm Bienenwachs (in der Apotheke erhältlich)

Zur Herstellung der Salbe wird erst Wasser in einem Topf erhitzt. Dabei sollte man darauf achten, dass das Wasser eine Temperatur von 60 Grad nicht übersteigt, da die wertvollen Inhaltsstoffe bei zu starker Hitze verloren gehen können. Daraufhin stellt man ein wärmebeständiges Gefäß in die Mitte des Topfes und erwärmt darin das Öl mit dem Baumharz. Unter ständigem Rühren löst sich das Harz nun langsam auf, währenddessen kann man bereits das Bienenwachs nach und nach zugeben. Um der Salbe zusätzliche Heilkräfte zu verleihen, kann man nach Bedarf Ringelblumen oder Schafgarbe zugeben, was eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung haben kann. Ebenso eignen sich duftende ätherische Öle als Zugabe, nur 2-3 Tropfen Lavendelöl beispielsweise verleihen der Salbe einen angenehmen Geruch. Nach dem Einrühren aller Zutaten füllt man das Gemisch vorsichtig in einen geeigneten Tiegel. Wenn das gesammelte Harz kleine Rückstände von Holz oder Baumnadeln enthält, kann man diese und die nach Wunsch zugegebenen Blüten mit einem alten Geschirrtuch vorher abseihen, indem man es vor dem Eingießen über den Tiegel legt. Inzwischen lässt man die Salbe unter ständigem Rühren abkühlen.

Die Anwendung ist sehr vielseitig. Optimale Wirksamkeit zeigt die Salbe bei der Wundheilung und auch bei der Behandlung von Haut- und Nagelpilzen. Die Pechsalbe wird häufig auch zur Linderung von Rheuma und Gelenkproblemen angewendet. Wie dem Baum selbst, kann sein goldenes Blut also auch dem Menschen helfen, Beschwerden zu mildern und Wunden zu heilen.