Wem an Maria Empfängnis die „weiße Frau“ erscheint

…welche Bräuche es zum 8. Dezember gegeben hat und welche Bauernregel noch heute gilt

Maria Empfängnis ist der letzte Feiertag vor Weihnachten. Am 8. Dezember sollten die Frauen nach dem Volksglauben nicht schwer arbeiten und z.B. nicht nähen, ansonsten erscheint ihnen die „weiße Frau“ zur Abschreckung.

Gar nichts tun, geht aber auch nicht. Denn ab Maria Empfängnis sollen traditionell die Weihnachtskekse gebacken werden, und diese Arbeit will vor dem 12. Dezember abgeschlossen sein. So sieht es zumindest der Volksbrauch aus längst vergangenen Tagen vor.

Doch nicht nur für die Weihnachtsbäckerei war der 8. Dezember ein spezieller Lostag, sondern auch für die künftige Heu-Ernte. Eine Bauernregel lautet:

„Zu Maria Empfängnis Regen, bringt dem Heu keinen Segen.“

Ob dem Ort Maria Alm am Steinernen Meer im Pinzgau (Salzburg) mit seinen umliegenden Almen ein besonderer Mariensegen innewohnt, ist nicht überliefert. Eingebettet in ein faszinierendes Hochgebirge, das bis nach Bayern reicht, ist die Almlandschaft besonders reich an saftigen Wiesen. Dort hat die Almwirtschaft eine jahrhundertealte Tradition. Vor allem Schafe werden gerne auf die Weideflächen mit ihren seltenen Pflanzen und Kräutern getrieben. Die älteste Wallfahrt im Hochgebirge in Europa erfolgt ebenfalls am Steinernen Meer. Sie verweist auf eine überstandene Pestseuche im Jahr 1635. Noch heute ziehen Musikerinnen der Musikkapelle Maria Alm vom Ort in einem rund zehnstündigen Marsch nach Bayern nach St. Bartholomä am Königssee.

Aber zurück zu Maria Empfängnis: Der Feiertag geht auf Maria, Mutter Jesu, zurück, die ihn unbefleckt empfangen habe. Die vollständige Bezeichnung lautet „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Seit 1955 ist der 8. Dezember ein gesetzlicher Feiertag in Österreich. Im alten Orient wurde an dem Tag ein Fest für die Heilige Anna zelebriert, der Mutter Marias.