ORF III, 3sat, arte, Servus TV, BR – all diese Sender bringen immer wieder mal Dokus, die vom Almleben berichten. Die Alm bietet ja nun reichlich interessanten Stoff, von den wunderbaren Bildern ganz zu schweigen. Den meisten dieser Dokus gelingt es recht gut zumindest einige wissenswerte und spannende Aspekte der Alm einzufangen. So auch dieser Doku, die ich mir vor Kurzem auf der 3sat Mediathek angeschaut habe. Abrufbar noch bis Mitte Sept. 2023.
„Almen – Zwischen Idylle und Realität“ (Ebner Film, 2016) lautet der Titel. Gezeigt wird dann die Realität auf unseren Almen, die eben auch das Idyll, die ruhige genauso wie die atemberaubende Schönheit der Almen umfasst. Die ist ja real. Aber real ist – und das vermittelt die Doku sehr gut – vor allem die allgegenwärtige Arbeit auf den Almen unterschiedlichen Typs. Und eben diese selbst in ihrer so großartigen Vielfalt.
Alle Bundesländer sind vertreten, alle Spielarten von Almen, alle Tierarten. Apropos Tierarten: Der Artenvielfalt unserer Almen widmet diese Doku die vielleicht überhaupt beeindruckendsten Bilder. Fünf volle Minuten kreucht und fleucht es da in einer ununterbrochenen Filmsequenz in den lichten Almwiesen, dass es nur so eine Freude ist. Wildbienen schwirren, Käfer krabbeln, Raupen fressen sich durchs Bild, verpuppen sich und singen dann als bunte Schmetterlinge ihr flatterndes Loblied auf die herrliche Schöpfung. All das ist Alm. Und all diese so beeindruckende Natur steht und fällt mit dieser einzigartigen Kulturlandschaft Alm. Die Doku zeigt schön, wie die traditionelle, extensive und abgestufte Beweidung der Almflächen direkt für die Grundlage und Bewahrung dieses Artenreichtums sorgt. Ohne Kühe und Schafe und Ziegen und Pferde, die alle in der Doku gewürdigt werden, gibt es dort oben auf der Alm auch diese fantastische Vielfalt an Pflanzen, Insekten und Kleinstlebewesen nicht!
Das sind natürliche Bonuseffekte sozusagen der Jahrhunderte währenden harten Arbeit unserer Almbauern und Almbäuerinnen, Hirten und Hirtinnen und ihrer Nutztiere. Das fängt diese Doku sehr schön ein. Aber auch der landwirtschaftlichen Produktion wertvollster Lebensmittel wird viel Sendezeit gewidmet. Die intensiven Arbeitstage, die nach heutigen Maßstäben fast unglaublichen Härten, mit denen ein Almsommer aufwarten kann, die Demut gegenüber den urgewaltigen, mitunter zerstörerischen Naturkräften: all das kommt in eindrücklichen Zeugnissen der mit glücklicher Hand ausgewählten Protagonisten ins Bild, ins Wort.
Die große Liebe zum Vieh, das gelassene Einschwingen in die Rhythmen der Alm, die tiefe Verbundenheit mit dem, was über Generationen geschaffen und den Hirten und Hirtinnen, Sennern und Sennerinnen, den Almbauern und -bäuerinnen zur Bewahrung übergeben wurde atmet durch diese Doku.
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