Wo die Liebe hinfällt, ein passenderes Sprichwort gibt es wohl kaum für unsere Almen und unser unermüdliches Almpersonal. Denn ist einmal die Liebe zu Alm, Vieh und Bergen entflammt, kommen ihr Mann und Frau nicht so schnell aus. Da lassen sich Seehöhen und Taltiefen gemeinsam ebenso überstehen wie dramatische Wetterumschwünge und tierische Unglücksfälle. Da werden schweißtreibende Arbeiten aufgeteilt und dampfende Mahlzeiten gemeinsam genossen. Von Zeit zu Zeit wird man sich aus dem Weg gehen – und doch immer wieder aufs Neue den gemeinsamen bestreiten. Denn die Liebe zur Alm lässt keinen und keine so schnell los. Das schweißt zusammen, wie unsere Almpärchen beweisen.
Frisch verliebt in den zweiten Almsommer
Zwischen Meinhard Moosbrugger und Daniela Stocker aus dem steirischen Ennstal steckt die Liebe noch in zarten Trieben. Für die beiden jungen Almer ist es 2022 ihr zweites Jahr auf einer Alm in Kärnten. Die Lammersdorfer Alm samt der Sennerei oberhalb vom Millstätter See, nördlich vom Drautal, haben sie aber jetzt schon ins Herz geschlossen.
„Die langen Arbeitstage machen uns nichts aus. Wir kommen beide von einem Hof und eines Tages werden wir unseren eigenen finden, das ist unser Leben, unsere Leidenschaft“, haben sie Autor Werner Koroschitz für dessen Buch „Auf der Alm“ erzählt. Da macht es ihnen auch nichts aus, dass sie um vier Uhr früh aufstehen und ihr Arbeitstag meist vor 21 Uhr abends nicht endet.
Arbeiten in Stall und Sennerei sind aufgeteilt
Moosbrugger und Stocker haben 2022 gemeinsam 34 Milchkühe, mehr als 100 Rinder und 20 Schweine von 11 Landwirten und Landwirtinnen betreut. Dabei kümmert sich Stocker vor allem um das Weidevieh, während Moosbrugger für’s Käsen und Buttern zuständig ist. So kann Streit erst gar nicht aufkommen. Wenn man ganz genau hinsieht, kann man im Videointerview 2022 sogar die Herzen fliegen sehen.
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