Wie so viele unserer Almen liegt die Brunnalm mitten in einem Skigebiet, in diesem Fall, dem Skigroßraum Kitzbühel/Kirchberg im Tiroler Unterland. Eigentlich müsste man umgekehrt sagen, dass die allermeisten Pisten im Almgebiet bzw. im nach unten hin angrenzenden Bergbauerngebiet liegen. Denn Berg- und Almbauern bewirtschafteten und erhielten diese Flächen schon Jahrhunderte, bevor sich darauf Skifahrer zu tummeln begannen.
Aber warum schreibe ich mitten im Sommer vom Skifahren und Pisten? Die Antwort liegt vielleicht nicht unbedingt auf der Hand, ist aber schnell erklärt: Es ist eben kein Zufall, dass viele Pisten über Almgebiete geführt werden.
Wer im Sommer mit dem Lift irgendwo rauffährt, oder wandert, wird häufig beobachten können, dass um ihn herum Kühe, Jungtiere, Schafe beim Weiden sind. Was alle diese Almtiere im Sommer sozusagen als Nebeneffekt schaffen, sind die denkbar nachhaltigsten Voraussetzungen für einen Pisten- oder auch Tourenskibetrieb im Winter.
Weidetiere pflegen die Pisten und schützen vor Lawinen
Sie halten die Flächen frei, wo im Winter aufgestiegen und abgefahren wird. Sie verhindern durch ihr Grasen, dass sie zuwachsen (Verbuschung). Das bedeutet, dass man für die Beschneiung wesentlich weniger Kunstschnee benötigt. Unsere Weidetiere sorgen so den ganzen Almsommer dafür, dass im Winter Energie und Wasser gespart wird.
In ganz steilen Lagen, wo unsere Schafe im Sommer mit ihren goldenen Hufen den Boden verdichten und den Grasaufwuchs kurzhalten, verringern sie zusätzlich noch massiv die Lawinengefahr.
Bei aller verständlichen und sicher notwendigen Diskussion über das Skifahren als Österreichischem Nationalsport generell angesichts des Klimawandels, der Teuerung usw.: Unstrittig ist, dass es ohne unsere Almtiere noch weit weniger nachhaltig wäre und uns wesentlich teurer zu stehen kommen würde.
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