…zu Mariä Lichtmess am 02. Februar gibt es in der Landwirtschaft viele Gepflogenheiten, Wetterregeln und neue Wendungen. Denn das neue Bauernjahr beginnt.
Eine neue Zeitrechnung hatte in früheren Jahren zu Mariä Lichtmess (2. Februar) auf den Bauernhöfen begonnen. Denn traditionell hieß es in alten Bauernkalendern: „An Lichtmess fängt der Bauersmann, neu mit des Jahres Arbeit an.“ Das Winterhalbjahr gilt als fast abgeschlossen, die Sonnenstunden werden wieder mehr und neue Arbeiten stehen an den Höfen an.
Zuvor wurde aber noch das alte Jahr abgeschlossen. Früher war es an diesem Tag üblich mit den eingebrachten Erlösen Dienstboten, Knechte und Mägde für das vergangene Dienstjahr zu bezahlen. Sie wurden für ein weiteres Jahr beschäftigt oder wechselten in diesen wenigen freien Tagen den Hof. Deshalb war früher vom „Schlenkeltag“ die Rede, wie der oberösterreichische Brauchtumskalender verrät. Rechnungen wurden ebenfalls beglichen. An manchen Höfen wurden auch winterliche Spinnarbeiten abgeschlossen, worauf ein Volksmund hinweist: „Lichtmess – spinn vergess, ´s Radl hinter die Tür, die Hacke hierfür!“
Wetterregeln zu Mariä Lichtmess
Mariä Lichtmess gilt in der Landwirtschaft außerdem als wichtiger Lostag für das Wetter der kommenden Monate, worauf diese Wetterregeln hindeuten:
- „Wenn‘s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit.“
- „Gibt’s an Lichtmess Sonnenschein, wird’s ein später Frühling sein.“
- „Ist’s zu Lichtmess mild und rein wird’s ein langer Winter sein.“
- „Lichtmess im Klee, Ostern im Schnee“.
Ende des Weihnachtsfestkreises am 02. Februar
Außerdem schließt an diesem Feiertag, dem vierzigsten Tag nach Weihnachten, der Weihnachtsfestkreis der katholischen Kirche. Bis zum 2. Februar blieben früher Krippen und sogar Weihnachtsbäume stehen. Liturgisch feiert man die „Darstellung des Herrn.“
An Mariä Lichtmess ist es auch Brauch alle Kerzen (auch Toten- oder Wetterkerzen) zu weihen. In vergangenen Jahrhunderten wurden an diesem Tag noch dazu, ursprünglich aus dem Orient kommend, Lichtprozessionen abgehalten.
Mehr informative Beiträge über Traditionen und Brauchtümer
An Mariä Himmelfahrt Kräuter weihen
Sie duften nach Sommer und sehen auch so aus: bunte Sträuße mit Rosen (für die Gottesmutter Maria), zarten Kamillenblüten, lila blühender Pfefferminze, satt-gelben Arnika und Königskerze, weißer Schafgarbe, saftig grünem […]
Almwirtschaft im hohen Norden des Riesengebirges
Nach dem Niedergang des Bergbaus in Schwaz wurden ab 1566 arbeitslos gewordene Fachkräfte von Kaiser Ferdinand in die noch nicht ganz erschöpften Erzbergstätten Mittelböhmens, mit dem Zentrum Kuttenberg (Kutná Hora), […]
Transhumanz – der jahrhundertealte Rhythmus der Almwirtschaft
Tirols Transhumanz: Ein lebendiges UNESCO-KulturerbeIn Tirol, besonders im Ötztal, ist die Transhumanz ein öffentlichkeitswirksames Ereignis: Jährlich ziehen rund 5.000 Schafe und Ziegen von Südtirol über die Alpenpässe ins Ötztal. Die […]
Der Duft der Berge: Die Latschenbrennerei auf der Planneralm
Handwerk trifft NaturIn der Latschenbrennerei wird nach überliefertem Rezept und alter Tradition gearbeitet. Die jungen Triebe der Latsche, einer speziellen Kiefernart, werden sorgfältig von Hand geerntet und in einem traditionellen […]
Almwirtschaft in der Wildschönau im 19. Jahrhundert | Tirol
Der Text stammt von Martin Achrainer, Historiker und Betreuer des Archivs vom österreichischen Alpenverein. Er liefert Historisches aus der Wildschönau. Sehen wir uns einige Angaben über die Wildschönauer Almwirtschaft aus […]
Traditionen und Bräuche rund um den Almauftrieb in Österreich
Ein stilles Ereignis mit tief verwurzelten BräuchenIn vielen Regionen wird der Almauftrieb mit einer Segnung begleitet. Vor dem Aufstieg versammeln sich die Bauernfamilien, Hirtinnen und Hirten mit ihren Tieren, um […]
Was passiert, wenn Almen aufgelassen werden …
Unterwegs in einem Seitental des Val di Cembra. Ausgangspunkt ist das Bergsteigerdorf Brusago. Unser Ziel: der herrliche Aussichtsberg Monte Croce. Der Anstieg erfolgt über ehemalige Malghe, sprich aufgelassene Almen. Der […]
Das Osterlamm als Symbol des ewig wiederkehrenden Lebens
Lämmer hüpfen verspielt herum, freuen sich ihres Lebens, so sehe ich es jedenfalls. Was für ein herzerfrischendes Bild. Österliche Freude unserer tierischen Mitgeschöpfe. Ich nähere mich ihnen vorsichtig und schnappe […]
Das Osterlamm, der gute Hirte und der Wolf
Facebook lässt mich in diesen Tagen auffällig oft wissen, dass Lämmer leben wollen, als wüsste ich das nicht. Es sei geradezu unmoralisch und verwerflich, wenn wie jetzt zu Ostern, Lämmer […]
„April, April, der macht was er will“ – oder: Woher kommen eigentlich Bauernregeln?
Woher kommen sie? Die Ursprünge von Bauernregeln liegen in der Beobachtung und Erfahrung von vielen Generationen von Landwirten. Damals, als es noch keine modernen Wetterberichte oder Apps gab, mussten die […]