Beim Schutz vor Lawinenabgängen im Winter leistet die bewirtschaftete Almfläche einen höheren Beitrag als etwa eine brachliegende Bergwiese.
Gemähte oder beweidete Wiesen weisen eine deutlich höhere Oberflächenreibung auf. Langhalmige Gräser und leicht biegsame, niedrige Zwergsträucher, wie sie auf Brachflächen vermehrt vorkommen, knicken unter der Schneefläche ein und bilden eine glatte Oberfläche, auf der sich Schnee schlecht halten kann. Die kürzeren, robusten Halme bewirtschafteter Wiesenflächen hingegen stellen einen deutlich griffigeren Untergrund dar, der eine höhere Oberflächenreibung bildet und Schneemassen besser halten kann.
Richtiges Verhalten im Ernstfall: Lawinenabgang
Bevor die ersten Skitouren geplant werden, sollte man unbedingt die Vollständigkeit und die Funktionstüchtigkeit der richtigen Ausrüstung prüfen.
Zur Standard-Notfallausrüstung gehören:
• LVS-Gerät (Lawinen-Verschütteten-Suchgerät)
• Lawinenschaufel
• Lawinensonde
• Erste-Hilfe-Ausrüstung samt Biwaksack
Darüber hinaus ist es elementar, sein Handy immer dabei zu haben. Damit man bei einem Lawinenausbruch die Bergrettung so schnell wie möglich verständigen kann.
Angenommen der Ernstfall tritt ein und man gerät in eine Schneelawine, wird empfohlen, so lange wie machbar mit der Lawine mitzufahren. Da sich Skistöcke und Ski leicht in den Schneemassen verhaken und somit die Befreiung erschweren können, wird geraten, diese so rasch wie möglich abzuwerfen. Außerdem sollte man versuchen, sich mithilfe von Schwimmbewegungen möglichst lange an der Schneeoberfläche zu halten.
Falls die Lawine langsamer wird, ist es ratsam, mit den Händen einen Hohlraum vor Mund und Nase zu bilden, um zu vermeiden, dass Schnee in die Lunge eintritt. Sparen Sie Ihre Kraft und wertvolle Atemluft! Wenn der erste Versuch, die Schneedecke zu durchstoßen, missglückt, belassen Sie es dabei. Eine weitere Bemühung wäre zwecklos!
Wenn man eine Schneelawine beobachtet, ist es wichtig, nach dem Abgang mit den Rettungsmaßnahmen zu beginnen. Allerdings ist es elementar, davor sicherzustellen, dass keine weiteren Lawinen oder Nachrutschungen mehr erfolgen. Nach dem abgesetzten Notruf bei der Bergrettung/Alpin-Notruf mit 140 stellt es sich als wesentlich heraus, eine Übersicht über Anzahl und Ort der verschütteten Personen zu haben. Daraufhin kann man mit der Suche anhand eines LVS-Geräts beginnen.
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