Heute dürfen wir euch einen kleinen Einblick in das Buch „Almgeschichten – Vom Leben nah am Himmel“ geben. Das Buch ist im Löwenzahn Verlag erschienen und wurde von Autorin Irene Prugger geschrieben. Sie selbst hat sich auf abenteuerliche Reisen begeben und sich vom Leben auf der Alm mitreisen lassen. Das Buch vermittelt authentische Einblicke ins Almleben und überrascht gleichzeitig mit humorvollen Erzählungen. Vielen Dank an den Michael Wagner Verlag für diese erstklassige Empfehlung.
In 31 Almporträts werden persönliche Geschichten zum Besten gegeben. Von emotionalen und lustigen Geschichten, bis hin zu ernsthaften Themen und Problemen, welche die „Alminger“ beschäftigen. Ein spannender Mix, der tiefe Einblicke in den Alm-Arbeitsalltag gibt und gleichzeitig viel Wissenswertes vermittelt. Dabei werden persönliche Geschichten mit geschichtlichen Fakten und interessanten Zusatzinformationen untermauert.
„Sehnsuchtsort Alm oder vielmehr Ort des kargen Lebens und der harten Arbeit? Die Schriftstellerin und Journalistin Irene Prugger hat Almen besucht und mit Menschen gesprochen, für die Almen zu ihren vorrangigen Lebens- und Erlebenswelten geworden sind. Vom Almauftrieb im Frühsommer über den Almabtrieb im Herbst bis hin zum winterlichen Skiausflug auf die Almhütte geht es im Jahresverlauf almauf, almab. Dabei entstehen interessante Geschichten über das Almleben und die „Alminger“, die – so unterschiedlich sie auch sind – alle eines gemeinsam haben: Sie fühlen sich auf ihrer Alm sehr nah am Himmel. Aber auch von verregneten Sommern, verletzten Tieren und unsinnigen EU-Verordnungen können die Almleute berichten.“
Die Themenbereiche sind so breit gefächert wie das Almleben selbst – vom Jodeln und Almklischees über die Kulturgeschichten der Kuh bis hin zu wilden Rindern und mutigen Pferden. Aber auch das Liebesleben auf der Alm oder die Alm als Sehnsuchtsort werden thematisiert. Durch dieses breite Spektrum ist für jeden etwas Passendes dabei. Außerdem erhält man neue Hintergrundinformationen und es entsteht ein gewisses Verständnis, warum manche Dinge auf der Alm so sind, wie sie sind.
Anhand des Buches taucht man in die Welt der „Alminger“ ein und fängt an zu verstehen, warum es den Begriff „almdamisch“ – bedeutet so viel wie süchtig nach der Alm sein – gibt. Die Geschichten und Interviews machen die Alm vom Sofa aus erlebbar, während stimmungsvolle Farbfotos den Erzählungen Gestalt geben und sie greifbar machen.
Eines dieser Interviews wurde mit Johann Jenewein, land- und almwirtschaftlicher Gutachter sowie Chefredakteur der österreichweit erscheinenden Fachzeitschrift „Der Alm- und Bergbauer“, geführt und verdeutlicht, die Dimension der Almen. Zur Zeit der Buchveröffentlichung gab es in Tirol circa 2.250 bewirtschaftete Almen mit einer Almfutterfläche von 196.000 Hektar – also genug Spielraum für spannende Geschichten, einmalige Erlebnisse und alltägliche Herausforderungen. Almwege und nicht nutzbare Weiden sind in der Almfutterfläche nicht inkludiert. Als bewirtschaftete Almen werden jene Almen verstanden, die mit Viehhaltung zu tun haben und das Vieh mindestens 60 Tage auf der Alm halten. Unabhängig davon, ob sich eine Wirtschaft auf der Alm befindet.
Auch die Geschichte von Alois Salcher – bekannt auch als Luis, Lois oder „Der Töchterle“ – von der Oberrainsalm ist faszinierend. Seine Alm nahe des Obernberger Sees hat er von seinem Großvater geerbt. Mit viel Hingabe kümmert er sich um rund 30 Jungvieh und fünf Milchkühe – gemolken wird noch per Hand. Der harte Arbeitsalltag beginnt bereits um vier Uhr in der Früh und trotz der Anstrengungen, die ihn täglich erwarten, könnte er sich keinen anderen Job vorstellen. Luis liebt die Freiheit auf der Alm und schätzt es, sein eigener Chef zu sein. Im Buch verrät er auch seinen Lieblingsplatz: Eine etwas versteckte Wiese mit unzähligen Türkenbundlilien.
Mit dem Buch vermittelt die Autorin Irene Prugger ein neues, realistisches Bild und räumt gesellschaftlich verankerte Ressentiments gegenüber dem „sorglosen“ Almleben aus dem Weg. Denn die Schönheit, Ruhe und Idylle der Alm stellen Hürden, Notlagen und Probleme oftmals in den Schatten und schaffen eine verzerrte Wahrnehmung. Durch die Erzählungen im Buch kann man die Alm aus der Sicht der „Alminger“ nachempfinden. Man bekommt ein Verständnis für das Leben abseits vom Trubel, anderseits wird auch verdeutlicht, dass das Almleben von strikten Regulierungen und Vorschriften bestimmt wird. Beispielsweise greift die Europäische Gemeinschaft in das Almgeschehen ein und beeinflusst die Arbeit der Bauern zunehmend.
Ein liebevoll gestaltetes Buch, dass jede Stimmung auf der Alm durch seine Geschichten festhält. Spannend, informativ und rührend zugleich – deshalb können wir das Buch an alle Almliebhaber:innen weiterempfehlen. Schon beim Lesen fühlt man sich dem Himmel und Leben auf den Bergen ein Stück näher. Das Buch kann direkt online bestellt werden.
Quelle: Michael Wagner Verlag (Irene Prugger, 2012)
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