Was wäre die Faschingszeit ohne Krapfen? Die klassische Variante aus feinem Germteig und mit Marillenmarmelade könnte zum Ende des 17. Jahrhunderts in Wien entstanden sein. Traditionelle Krapfen hat es in Österreich aber schon viel früher, etwa seit dem 15. Jahrhundert, gegeben. So war es in manchen Regionen üblich am Samstagabend nach getaner Feldarbeit in Schmalz ausgebackene Krapfen auf den Tisch zu bringen.
Aus dem Salzburger Lammertal hat uns Seminarbäuerin Andrea Schilchegger vom Windhofgut in Annaberg ihr einfaches und feines Rezept für Almkrapfen zukommen lassen. In Tirol kennt man sie als Kiachl, andernorts werden sie auch Bauernkrapfen genannt. Für Schilchegger steht eines fest: „Unsere Almen sind ein wertvolles Gut für unsere Bauernhöfe. Aber es ist auch eine große Herausforderung die Almen in ihrem Zustand zu erhalten. Gepflegte Landschaften, grasendes Weidevieh und Wandergebiete sind keine Selbstverständlichkeit“, möchte sie betonen. „Salzburgs Almbäuerinnen und Almbauern bewirtschaften mit viel Engagement und Idealismus unsere Almen. Um auch die touristische Nutzung unsere schönen Almen sicherzustellen, sind wir auf ein Miteinander, Verständnis und Eigenverantwortung der Almbesucher angewiesen. Aber auch die Kulinarik auf unseren Almhütten mit besten regionalen Schmankerln dürfen wir nicht vergessen.“ Wie zum Beweis teilt sie mit uns ihr Rezept für Almkrapfen.
Zutaten für ca. 15 größere Krapfen
1 kg Weizenmehl glatt
¾ Liter (750ml) lauwarme Almmilch
1 TL Salz
1 EL Zucker
2 Dotter
2 Eier
Zitronenschale
½ Würfel frischer Germ
1 Schuss Rum
Butterschmalz oder Öl zum Ausbacken
Zubereitung
- Aus den Zutaten einen weichen Germteig bereiten, 1 Stunde gehen lassen und öfters wieder zusammenschlagen.
- Kugeln mit einem Löffel herausstechen, schleifen und auf einem bemehlten Leinentuch noch einmal gehen lassen.
- In der Zwischenzeit Butterschmalz oder Öl (so viel, dass die Krapfen schwimmen) in einer Pfanne erhitzen (ca. 160 °C).
- Mit bemehlten Händen die Teigkugeln auseinanderziehen – in der Mitte sollen die Teigstücke dünn und am Rand dick sein.
- Mit der oberen Seite nach unten in das heiße Fett geben. Nachdem die Unterseite goldbraun ist, den Krapfen vorsichtig mit einer Gabel umdrehen und fertig backen.
- Anschließend auf Küchenpapier abtropfen lassen und nach Belieben füllen.
Tipp von Seminarbäuerin Andrea Schilchegger vom Windhofgut in Annaberg: „Die Krapfen können mit Preiselbeermarmelade und Staubzucker, aber auch pikant mit Kraut oder Kräutertopfen serviert werden.“
Als Seminarbäuerin der Landwirtschaftskammer Salzburg bieten Andrea Schilchegger und ihre Kolleginnen verschiedene Kurse, Workshops und Schulbesuche an.