Die Archealm am Seewaldsee im Salzburger Tennengau auf bis zu 1.300 Metern Seehöhe ist ein ganz spezieller Ort der Artenvielfalt. Graue Blobe Ziegen teilen sich die Wiesen mit imposanten Rindern: Pustertaler Sprinzen, Original Pinzgauer und Tux-Zillertaler mit Hörnern. Wenn es auf unseren Almen generell kreucht und fleucht, weil die Biodiversität hier heroben besonders groß ist, so trifft das auf die Archealm noch einmal besonders zu. Zu einer solchen Alm passt denn auch ein Besitzer und Betreiber ganz eigener Art: Thomas Strubreiter mit Rauschebart, lässiger Lederhose, ärmellosem Hemd und breitem Lachen.
Archebauern erhalten Artenvielfalt
Ihr kennt die biblische Geschichte von der Arche Noah. Gott hat genug von den sündhaften Menschen und beschließt sie kurzerhand alle in der Sintflut zu ertränken. Einzig Noah wird verschont, baut sich ein riesiges Schiff, eine sogenannte Arche und Gott beauftragt ihn, je ein Männchen und ein Weibchen von jeder Tierart mit auf das Schiff zu nehmen. Diese biblische Geschichte dient heute als Namensgeber für jene Bauern, die sich dem Erhalt und der Zucht von seltenen, autochthonen Nutztierrasen verschrieben haben: den Archebauern.
Unser Almfuchs hat den Pionier und die Personifikation der Arche-Philosophie, Thomas Strubreiter, getroffen. Der Salzburger ist ein Original durch und durch. Auf seinem eigenen Youtube-Kanal will der Archebauer Wissen über Land- und Almwirtschaft, Tiere und deren Zucht und Haltung vermitteln. “Ich habe mich seit frühester Kindheit mit dem Thema beschäftigt“, sagt Strubreiter in unserem Video. Die Vielfalt heimischer Nutztierrassen sei im Zuge der landwirtschaftlichen Industrialisierung „leider verloren gegangen“.
„Wir sind dazu da, dass wir nicht nur den Genpool aufrechterhalten, sondern immerhin ist mit diesen Rassen auch unser Brauchtum, unsere Kultur und unser Leben verbunden.“
Auf seiner Archealm am Seewaldsee im Tennengau finden jeden Sommer auf rund 30 Hektar Kühe, Stiere und andere Weidetiere der verschiedensten, selten gewordenen Rassen auf den satt grünen Almwiesen ihr Zuhause. Dazwischen tummeln sich beizeiten Sumtaler Hühner, Mangaliza Schweine, österreichische Kurzhaarpinscher und Noriker. Die Vielfalt der heimischen Fauna ist beeindruckend.
Seltene Rassen fühlen sich auf Almen besonders wohl
Diese seltenen Nutztierrassen sind mit den speziellen Almbedingungen immer schon gut zu Recht gekommen. Obwohl sie aus der Vergangenheit zu kommen scheinen, weisen sie durch ihre Qualitäten einen Weg in die Zukunft unserer Almen. Anders als ihren hochleistenden Kolleginnen setzten ihnen dank ihrer Genügsamkeit und Anpassungsfähigkeit die Klimaveränderungen kaum zu, sagt Thomas Strubreiter in unserem Video. Es ist ein ein bildstarker Ausflug auf die artenreichste Alm von ganz Salzburg und Bayern.
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