Der Rotfuchs: Ein schlauer Streuner auf leisen Pfoten

… Er ist elegant, clever und ein echter Überlebenskünstler: Der Rotfuchs ist das Wildtier des Jahres 2025! Kein Wunder, denn kaum ein Wildtier ist in unseren Breiten so vielseitig unterwegs wie er. Auch auf und rund um unsere Almen ist der Fuchs ein oft heimlicher, aber faszinierender Mitbewohner.

Zwischen Alm und Abenddämmerung
Der Rotfuchs lebt im Wald, auf Feldern, in Dörfern und auch in alpinen Regionen. Besonders in der Dämmerung oder bei Nacht streift er auf der Suche nach Nahrung umher. Dabei ist der Rotfuchs nicht besonders wählerisch: von Mäusen, über Insekten, bis hin zu Beeren, Aas oder Essensresten kommt ihm alles „auf den Teller“.

Der Fuchs und die Almwirtschaft – Zwischen Nutzen und Herausforderung
Füchse jagen täglich Wühl- oder Feldmäuse. Diese können in großer Zahl die Wiesen der Almlandschaft schädigen, was sich negativ auf die Futterqualität für das Almvieh auswirkt. Der Fuchs hilft also mit seiner täglichen Mäusejagd, das natürliche Gleichgewicht der Almflächen zu wahren.

Trotzdem gibt es auch Situationen, in denen der Fuchs zur Herausforderung werden kann: Wird etwa Geflügel auf Almen gehalten, kann es zu Angriffen kommen, auch frisch geborene Lämmer können dem Fuchs zum Opfer fallen und in seltenen Fällen kann sich auch die Fuchsräude, eine ansteckende Hautkrankheit, auf die Hütehunde übertragen.

Problematisch kann es auch werden, wenn der ansässige Fuchs mehr und mehr seine Scheu verliert und immer öfter, immer näher an die Almhütte kommt und dort zum Beispiel regelmäßig den Müll ausräumt.

Anpassungsfähiges Kerlchen
Nicht umsonst wird er auch „schlauer Fuchs“ genannt, denn der ausgeprägte Geruchssinn (etwa 400-fach stärker als beim Menschen), das scharfsinnige Gehör und seine listige Art machen ihn in allen Lebensräumen heimisch – vom Wald über das Gebirge bis zum Stadtrand.

Dennoch bleibt er für viele Naturfreunde, Wanderinnen oder Sporttreibende unsichtbar. Nur seine Pfotenabdrücke in matschigen Almwegen oder sein Ruf in der Dämmerung zeigen, dass er doch da ist.

Charakteristik
Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) gehört zur Familie der Hunde, ist aber durch sein markantes Erscheinungsbild ganz einfach zu erkennen: rotbraunes Fell, eine weiße Brust, schwarze „Stiefel“, haben eine freche, spitze Schnauze und einen buschigen Schwanz mit schwarzem Ende.

Normalerweise ist ein Fuchs etwa 60 bis 90 cm lang (ohne Schwanz) und bringt zwischen 5 und 10 Kilogramm auf die Waage. Füchse sind Einzelgänger, sehr lernfähig und intelligent. Jungfüchse kommen meist im Frühling zur Welt – die Paarungszeit, die sogenannte „Ranzzeit“ ist im Winter.

Weitere Beiträge über Nutz- und Wildtiere gibt’s hier zum Nachlesen:

Noch mehr zum Thema Fauna

Katzen: Die kuscheligen Begleiter auf der Alm und am Hof

Katzen: Die kuscheligen Begleiter auf der Alm und am Hof

Nützliche MitbewohnerBereits seit Jahrhunderten leben Katzen auf landwirtschaftlichen Höfen und Almen und übernehmen durchwegs wichtige Aufgaben. Dabei sind Katzen wahrscheinlich nie als Nutztiere gesehen worden, sondern eher als nützliche Mitbewohner. […]

8. August 2025
Weiterlesen
Transhumanz – der jahrhundertealte Rhythmus der Almwirtschaft

Transhumanz – der jahrhundertealte Rhythmus der Almwirtschaft

Tirols Transhumanz: Ein lebendiges UNESCO-KulturerbeIn Tirol, besonders im Ötztal, ist die Transhumanz ein öffentlichkeitswirksames Ereignis: Jährlich ziehen rund 5.000 Schafe und Ziegen von Südtirol über die Alpenpässe ins Ötztal. Die […]

8. Juli 2025
Weiterlesen
Die einzige Melkalm Niederösterreichs

Die einzige Melkalm Niederösterreichs

Wer von Joachimsberg über den Forstweg Schmelz-Sabel etwa 7 Kilometer wandert, erreicht auf rund 1.100. Metern die Jostalm der Familie Hochreiter. Wandersleute können gerne Rast machen, klassischen Hüttenbetrieb gibt es […]

27. Juni 2025
Weiterlesen
Immer noch gefährdet – trotz positiver Entwicklung: das Kärntner Blondvieh

Immer noch gefährdet – trotz positiver Entwicklung: das Kärntner Blondvieh

Ein Stück lebendige TraditionDas Kärntner Blondvieh ist eine besondere Rinderrasse aus Österreich, die allein durch ihre Erscheinung auffällt. Es stammt aus Kärnten, wo es schon vor Jahrhunderten geschätzt war. Der […]

17. Juni 2025
Weiterlesen
Die Dunkle Biene: Das vielleicht kleinste, aller Nutztiere

Die Dunkle Biene: Das vielleicht kleinste, aller Nutztiere

Das flüssige GoldHonig ist eines der ältesten Nahrungsmittel der Welt, das bereits in der Steinzeit bekannt und beliebt ist. Und die Honigbiene stellt ihn her. Indem sie den Nektar und […]

20. Mai 2025
Weiterlesen
Das Osterlamm als Symbol des ewig wiederkehrenden Lebens

Das Osterlamm als Symbol des ewig wiederkehrenden Lebens

Lämmer hüpfen verspielt herum, freuen sich ihres Lebens, so sehe ich es jedenfalls. Was für ein herzerfrischendes Bild. Österliche Freude unserer tierischen Mitgeschöpfe. Ich nähere mich ihnen vorsichtig und schnappe […]

18. April 2025
Weiterlesen
Das Osterlamm, der gute Hirte und der Wolf

Das Osterlamm, der gute Hirte und der Wolf

Facebook lässt mich in diesen Tagen auffällig oft wissen, dass Lämmer leben wollen, als wüsste ich das nicht. Es sei geradezu unmoralisch und verwerflich, wenn wie jetzt zu Ostern, Lämmer […]

18. April 2025
Weiterlesen
Schafe: stille Helden und Baumeister unserer Alpen

Schafe: stille Helden und Baumeister unserer Alpen

Schafe betreiben aktiven Hochwasser-, Erosions- und Lawinenschutz Der Frühling hat Einzug gehalten auf unseren Talweiden. Die ersten Weidetiere schmücken schon wieder die Flure oder auch die hofnahen Anger. Schafe in […]

4. April 2025
Weiterlesen
Alm ohne Weidetiere? Interview mit Bundesobmann Josef Obweger

Alm ohne Weidetiere? Interview mit Bundesobmann Josef Obweger

Unser Almfuchs im Gespräch mit Josef Obweger, der sich wie kaum ein anderer auskennt, wenn es um die Alm geht. Der Kärntner Almbauer und Pädagoge am Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Litzlhof leitet […]

28. März 2025
Weiterlesen
Überlebensstrategie: So kommen unsere Wildtiere durch den Winter

Überlebensstrategie: So kommen unsere Wildtiere durch den Winter

Während unsere Almtiere den Winter im Tal in geschützten Ställen verbringen, mit ausreichend Futter und geschlossenen Türen, sind die die Wildtiere auf sich alleine gestellt. Reh und Hirsch, Bär, Igel […]

18. Februar 2025
Weiterlesen