Auf der Schwarzalm in Niederösterreich

… Zwischen Panorama, Weidewirtschaft und wilden Rückkehrern

Hoch über dem Tal, mit Aussicht bis in die steirischen Berge, liegt die Schwarzalm auf 1.536 Metern Seehöhe im südlichen Mostviertel – ein echtes Schmuckstück. Sie ist die höchstgelegene Almhütte im Gebiet der Eisenstraße Niederösterreichs. Ein beliebtes Ziel für Wandergruppen, Naturfans und alle, die das echte Almleben spüren wollen. Nach dem Aufstieg winkt die Almjause. Wer übernachten will, kann das – in einfachen Matratzenlagern und Hüttenschlafsack.

Doch hinter der Alm-Idylle steckt viel Arbeit. Die Schwarzalm ist Teil der Servituts-Weidegemeinschaft Lasse Alpe Hocheid – ein Zusammenschluss mehrerer Landwirtinnen und Landwirte, die hier gemeinsam ihre Tiere auftreiben. Solche Servitutsalmen gibt es in Österreich schon seit Jahrhunderten. Es handelt sich um Weideflächen, die mehreren Betrieben zustehen, mit genau geregelten Nutzungsrechten. Auf der Schwarzalm umfasst das Gebiet rund 650 Hektar, auf denen im Sommer rund 230 Rinder weiden.

Das Gelände ist steinig und anspruchsvoll, die Pflege der Flächen eine Herausforderung. Albert Zettel ist Hirte auf der Schwarzalm und er ist, neben den Rindern, auch für Mäharbeiten und Unkraut jäten verantwortlich. Diese Arbeiten sind wichtig, damit die Almflächen nicht verbuschen und ein artenreicher Lebensraum erhalten bleibt.

Probleme mit großen Raubtieren gibt es auf der Schwarzalm eigentlich keine. Der letzte Bärenangriff liegt 20 Jahre zurück, der letzte Wolfsriss an einem Kalb rund 10 Jahre. Vielleicht, weil hier keine Schafe, sondern nur Rinder weiden, meint Albert Zettel. Trotzdem beobachtet man die Entwicklung aufmerksam – den mit zunehmender Rudelbildung könnten die Konflikte größer werden.

Andrea Wagner von der Landwirtschaftskammer Niederösterreich sagt, Herdenschutz sei in dieser Region kaum möglich und fordert klare und praktikable Lösungen auf EU-Ebene.

So zeigt die Schwarzalm in Niederösterreich exemplarisch, was Almwirtschaft in Österreich bedeutet: Arbeit, Verantwortung und gelebte Tradition – mitten in einer Landschaft, die ohne die Almwirtschaft längst zugewachsen wäre.

Weitere Beiträge vom Leben und Arbeiten auf der Alm findet ihr hier zum Nachlesen und Nachschauen:

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