Tückische Altschneefelder – die Gefahr am Berg

… „Auffi auf die Berg!“ So lautet wohl das inoffizielle Lebensmotto in Österreich. Wir lieben unsere Berge und das zu jeder Jahreszeit. Kaum ist der Winter Geschichte, holen wir auch schon unsere Wanderschuhe wieder aus dem Schuhregal.

Der Frühling ist die ideale Jahreszeit für erste Wanderungen und Bergtouren. Aber im Gebirge ist auch Vorsicht geboten, denn gerade Altschneefelder können schnell gefährlich werden.

Selbst wenn im Tal schon lange der Sommer eingekehrt ist, liegt, gerade auf Nordhängen, oft noch Schnee vom letzten Winter. Auch bei Touren auf über 2.000 Metern Höhe sind Altschneefelder keine Seltenheit.

Wer jetzt auf so einem hart gefrorenen und teilweise sehr steilem Altschneefeld ausrutscht, kann sich mitunter lebensgefährlich verletzen.

Was macht Altschneefelder so gefährlich?
Gerade in hohen Höhen hält sich Schnee aus dem Vorjahr oft sehr lange. Die Oberfläche ist hart gefroren und die Gefahr wird oft unterschätzt. Wer einmal ins Rutschen kommt, kann auf den eisigen Flächen kaum mehr bremsen.

Daher rät der Alpenverein dazu, die Altschneefelder idealerweise zu umgehen und sich somit gar nicht erst in Gefahr zu bringen.

Wie kann ein Altschneefeld überquert werden?
Prinzipiell solltet ihr euch überlegen, ob ihr eure Wanderung abbrechen solltet, wenn das Schneefeld pickelhart ist. Um gefahrenfrei über das Eis zu kommen, sollten wenigstens die oberen 10 cm der Schneeschicht etwas weicher sein, um ordentlich Halt zu finden. Und zwar mit dem richtigen Schuhwerk. Das ist in diesem Fall ausschlaggebend. Wanderstöcke können eine Hilfe fürs Gleichgewicht sein, machen die Überquerung der Schneefelder aber nicht sicherer.

Der Tipp vom Profi lautet: Spikes! Die Schneeketten für die Wanderschuhe passen in jeden Rucksack und können ein Abrutschen und damit schwere Unfälle verhindern.

Gebt aufeinander acht, helft und unterstützt euch in der Wandergruppe, vor allem Kinder sollten diese gefährlichen Passagen nicht alleine überqueren.

Achtet beim Überqueren des Schneefeldes auf eine aufrechte Körperhaltung und spreizt auch eure Arme leicht ab. So habt ihr mehr Stabilität.

Richtiges Verhalten im Fall des Falles
Unfälle passieren – also wenn ihr trotz aller Vorsicht doch ausrutschen solltet, müsst ihr ganz schnell sein: Versucht in Bauchlage zu kommen und eine „Liegestützposition“ einzunehmen. So könnt ihr mit Armen und Beinen bremsen.

Tragt deshalb am besten auch Handschuhe, wenn ihr über ein Altschneefeld steigt.

Informiert euch über Wetter, Routenführung und aktuelle Verhältnisse. Bedenkt außerdem, dass sich die Bedingungen je nach Hangausrichtung ändern können.

Vom Österreichischen Alpenverein gibt es dazu noch ein anschauliches Video:

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In diesem Sinne: Genießt eure ersten Wanderungen und passt gut auf euch auf!

Hier findet ihr weitere Beiträge mit Tipps und Tricks zum richtigen Verhalten am Berg:

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