Sie erhalten die einzigartige Kultur- und Naturlandschaft unseres Alpenraumes, bieten Flächen zum Wandern und Sporteln, stärken das Vieh, bringen hochwertige Produkte hervor und halten wichtige Lektionen des Lebens bereit. Hubert Ögg aus dem Tiroler Oberland fallen viele wichtige Gründe ein, warum die Almen so besonders sind. Für den Hirten von der Alpe Zanders hoch über Spiss im Tiroler Oberland ist es ein ganz wichtiger Lebensraum.
„Wir müssen die Almen unbedingt erhalten. Wenn Almen nicht bewirtschaftet werden, kann das Gelände verkarsten oder Stauden, Büsche und dann der Wald breiten sich aus. Die Flächen sind so wie jetzt dann nicht mehr nutzbar“, warnt der erfahrene Hirte, der die letzten Sommer auf der Alpe Zanders (Fließer Alm) verbracht hat. Zeit seines Lebens ging es für ihn hinauf.
Bereits mit zwölf Jahren war Ögg auf einer Alm arbeiten, einmal einen Monat lang sogar alleine mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder. Das hat der Tiroler unserem Almfuchs erzählt. Damals sei der Hirte ins Tal zum Einkaufen gegangen und nicht wieder zurückgekehrt. „Wir Knirpse haben – so gut wie es eben ging – zwei Wochen das Vieh betreut. Auch eine kleine Hüttenwirtschaft war dabei und wir haben versucht, die Gäste – so gut wie wir gekonnt haben – zu bewirten. Dann gab es einen Wetterumsturz mit richtig viel Schnee, und wir haben die Tiere weiter hinuntergebracht.“ Als den beiden Buben die Landwirte dabei zu Hilfe kommen, bemerken diese erst, dass der eigentliche Hirte abhandengekommen war. Von da an wurden Ögg und sein Bruder von den Bäuerinnen mit Essen versorgt und zur Belohnung ins Gasthaus und Schwimmbad eingeladen. Nach insgesamt vier Wochen alleine auf der Alm kehrte dann auch der Hirte zurück. Er war mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Heute kann Hubert Ögg darüber lachen und seine Augen blitzen wie damals als junger Hüterbub. Auf der Alm – oder Alp, wie der Oberländer sagt, lerne man eben auch Selbständigkeit. Das Almleben hat ihn nie mehr losgelassen. Viele weitere Sommer auf den verschiedenen Almen in Tirol sind dem gefolgt. Seine eigenen Kinder hat Ögg auch mit auf die Alm genommen, besser behütet wie die Kühe – und doch Freiheiten gelassen. „Die Kinder haben es genossen. Wir haben nie einen Fernseher gebraucht. Die haben sich beschäftigt.“ Auch Ögg hat die Zeit mit seinem Nachwuchs auf der Alm in guter, besonderer Erinnerung. Das Almleben prägt und hält ebenso viele Herausforderungen wie Überraschungen bereit. Langweilig wird einem hier oben nie. Das scheint auch der Oberländer zu schätzen, sonst wäre er wohl kaum so lange als Hirte in den Tiroler Bergen unterwegs.
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- Kurssuche LFI österreichweit
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