Diese Teigtaschen werden in Osttirol auf den Almen klassisch in reiner Handarbeit -Stück für Stück- gefertigt. Das ist sowohl „Ehrensache“ wie auch „Tradition“. Wir zeigen präsentieren euch ein Schlipfkrapfen-Rezept in traditioneller Zubereitung mit klassicher Erdäpfelfüllung, und ohne „Firlefanz“.
Der Vollständigkeit halber sollte nicht unerwähnt bleiben, dass fast jede Familie ihr eigenes Schlipfkrapfen-Rezept hat. Beliebt ist etwa ein 50:50 Verhältnis von Weizen- und Roggenmehl, verschiedene Füllungen oder ganz viel Knoblauch.


Für unser Rezept braucht ihr:
Für den Teig
- 375 g griffiges Weizenmehl (alternativ Dinkelmehl)
- 80 g Roggenmehl
- 45 g Buchweizenmehl
- 250 ml lauwarmes Wasser
- 2 TL Salz
- 2 EL Öl (eher neutrales, zB. Raps oder Sonnenblumen)
Für die Füllung
- 1 kg mehlige Kartoffel
- 1 Stk. Zwiebel (oder Frühlingszwiebel, manche mögen auch Porree)
- 2 Zehen Koblauch (nach Größe/Bedarf variieren)
- 2 Bund frischer Schnittlauch
- 2 TL Salz
- 1 Prise Pfeffer
- 1 Prise Muskat
zum Servieren
- 125 g Almbutter
- frischer Schnittlauch
- geriebener Almkäse (gerne je nach Geschmack einen milden oder würzigen)
Und so werden die Schlipfkrapfen jetzt zubereitet:
Beginnt am besten mit dem Teig:
Die verschiedenen Mehlsorten mit dem Salz etwas durchmischen und mit lauwarmem Wasser und Öl vermengen und kneten bis ein glatter, homogener Teig entsteht.
Den fertigen Teig anschließend in Frischhaltefolie einwickeln und im Kühlschrank rasten lassen.
Dann geht es schon mit der Füllung weiter:
- Zuerst die Kartoffeln schälen, in daumendicke Würfel schneiden und in Salzwasser weich kochen (wie für Püree).
- Währenddessen könnt ihr die Zwiebel schälen und kleinhacken und in einer Pfanne goldgelb anbraten. Dann presst ihr den Knoblauch dazu, mischt es gut durch und schwitzt alles kurz und auf kleiner Flamme an.
- Die weichgekochten Kartoffeln in eine große Schüssel pressen und feingehackten Schnittlauch dazugeben.
- Anschließend mit der Zwiebel-Knoblauchmischung verrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskat gut würzig abschmecken.
Sobald die Füllung fertig ist, steht schon die Königsdisziplin auf dem Programm: das Formen der Schlipfkrapfen.
- Zunächst rollt ihr den Teig auf einer bemehlten Unterlage ganz dünn aus (ca. 1 mm).
- Mit einem Glas (ca. 8-9cm Duchmesser) könnt ihr Teig-Kreise ausstechen
- Jetzt wird es ernst: Legt einen Teig-Kreis in eure Handfläche und legt einen gut gehäuften Teelöffel der Erdapfelfüllung drauf.
- Jetzt den Teig durch vorsichtiges Schließen der Hand halbmondförmig zusammenfalten und mit dem kleinen Finger der anderen Hand die Fülle leicht andrücken, so dass der äußere Rand (etwa halber Finger breit) freibleibt.
- den Rand mit Daumen und Zeigefinger sehr fest zusammendrücken und krendeln/pitschen. So wird das spezielle Eindrehen der Schlipfkrapfen genannt. (Das erfordert Fingerspitzengefühl und Übung)
- Die fertig geformten Schlipfkrapfen auf eine mehlige Unterlage legen und mit einem Geschirrtuch abdecken bis alle fertig sind
- Jetzt die Schlipfkrapfen nacheinander in leicht kochendes Salzwasser legen und ziehen lassen
- währenddessen die Almbutter schmelzen und schön golden werden lassen
- Sobald die Schlipfkrapfen oben schwimmen sind sie fertig und ihr könnt sie vorsichtig mit dem Nudelschöpfer herausnehmen und am Teller anrichten.
Dazu reibt ihr den g‘schmackigen Almkäse über die Schlipfkrapfen und gebt die geschmolzene Almbutter drüber. Wenn ihr wollt, könnt ihr abschließend noch mit frischem Schnittlauch garnieren. Dazu passt hervorragend ein Glas frischer Almmilch!
Mahlzeit!
Bildrechte: Copyright: Heinrich Pranter
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