Flugzeuge und Segelflieger einmal von oben sehen: Dieses seltene Vergnügen hat man vom Rauschbrunnen. Der im Westen Innsbrucks auf der Nordkette im Karwendelgebirge auf 1.060 Metern Seehöhe gelegene Alpengasthof ist weithin für sein großzügiges Panorama auf die Landeshauptstadt, den Flughafen, Patscherkofel, Inn- und Wipptal sowie Tuxer und Stubaier Alpen bekannt. Bei gutem Wetter sausen Segelflieger und Vögel um die Wette. Bei den Aussichten ist die Gefahr groß, lange auf der Sonnenterrasse zu verweilen, länger als der kurze Aufstieg dauert. Kein Wunder, dass der Rauschbrunnen zu einem der beliebtesten Ausflugsziele Innsbrucks zählt.
Josef Kircher jun. und Mara betreiben mit ihrer Familie den Almgasthof Mittwoch bis Montag (Dienstag Ruhetag, bei Schlechtwetter geschlossen) von Anfang April bis Ende Oktober sowie im März und November an den Wochenenden. Unterhalb des Gasthofs mit schönem Gastraum und Sonnenterrasse grasen im Frühjahr und Herbst ca. 50 Schafe. Im Sommer weiden die Tiere am Hochleger am Brandjoch, im September dürfen sie die Reste der warmen Jahreszeit noch am Rauschbrunnen genießen.
Betreiberfamilie Kircher bietet hausgemachte Produkte aus der eigenen Landwirtschaft, vom Muchelerhof in Arzl: „gmiatlich und guat“ soll es jeden Tag sein, versprechen die Betreiber auf ihrer Webseite. Selbstgemachte Kaspress-, Spinat- und Speckknödel mit Salat, Sauerkraut oder Suppe fehlen da freilich nicht. Die hausgemachten Kuchen lassen sich auch viele schmecken.
Viele Wege führen hinauf
Zum Rauschbrunnen gelangt man auf vielen Wegen: über Hötting/Sadrach, den Planötzenhof,das Höttinger Bild und den Knappensteig in rund zwei Stunden oder von Westen kommend über die Peerhofsiedlung oder über Kranebitten/Allerheiligen in rund eineinhalb Stunden. Ein gemütlicher Weg im schattigen Mischwald mit einigen Buchen macht den Anstieg mit vielen Serpentinen auch für Kinder und Ungeübte leicht. Steile Steige und Abkürzungen können über das umfangreiche Wegenetz des Höttinger Stangensteigs aber ebenso gewählt werden wie auch der breite Forstweg für Radfahrer.
Vom Rauschbrunnen ausgehend ergeben sich schöne Wanderungen zum Beispiel auf den Achselkopf (1.560m), das Brandjochkreuz (2.268m), die Vordere Brandjochspitze (2.559m) sowie den kleinen Solstein (2.637m) und großen Solstein (2.637m). Außerdem gelangt man auf die Aspachhütte (1.528m), neue Magdeburgerhütte (1.633m) oder zum Solsteinhaus (1.806m). Zu den umliegenden Almen: Höttinger Alm (1.500m), Umbrüggler Alm (1.123m) und Arzler Alm (1.067m) lässt es sich ebenso wandern.
Fotos: Rauschbrunnen / Josef Kircher jun.
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