Glücklich, wer seine Almleute beisammen hat. Alle anderen treibt die ewig wiederkehrende Sorge ums gute, verlässliche Almpersonal um. Das sind viele, zu viele!
„Make the Alm Great Again!“, heißt auch, dass wir alle, deren Herz an der Alm hängt, sie zu einem großartigen Arbeitsort machen müssen. Schöne Worte allein reichen dafür nicht aus, das ist klar.
Aber unterschätzen wir die Macht des Wortes nicht. Frag dich selbst: Redest du mit ehrlicher Leidenschaft von deiner Liebe zur Alm? Und allgemein gefragt: Was bedeuten uns unsere Alm über das Betriebswirtschaftliche hinaus? Unsere Almen insgesamt und jede Alm für sich genommen?
Geben die Annoncen, die wir auf almwirtschaft.com lesen, davon ein Zeugnis? Sprechen wir unser zukünftiges (vor allem junges) Personal auch auf dieser Ebene an? Verpflichten wir sie auf eine geteilte Leidenschaft hin, oder wollen wir in erster Linie billige Arbeitskräfte für das ökonomische Sorgenkind Alm?
Provoziere ich mit dieser letzten Bemerkung? Das liegt durchaus in meiner Absicht. Was unsere Almen zu aller Zeit groß gemacht hat, was sie allem Druck von außen bisher Stand hat halten lassen: Was sonst ist es, als die oben angesprochene geteilte Leidenschaft, Liebe zur Alm von Almbesitzern UND Almpersonal?
Nichts ist für unsere Almen langfristig wichtiger als gutes Almpersonal. Genauso wichtig wie die Almbesitzer und deren Almvieh. Auf alles andere kann die Alm zur Not verzichten.
Wer Lebenszeit und Arbeitskraft der Alm widmet, wer Verantwortung fürs Vieh übernimmt, sollte anständig entlohnt werden. Aber der Lohn allein ist es nicht, der (junge) Menschen auf die Alm zieht. Die Leidenschaft und Liebe zur Alm sind es. Diese müssen wir wieder (mehr) leben.
Weitere Denkanstöße vom Almfuchs zum Nachlesen gibt es hier:
- Make (the) Alm Great Again! Feber-Kolumne 2025
- “Den Seinen gibt’s der Herr im Schlafe”
- „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen“
- Erkenntnisse aus den Tiroler Herdenschutzprojekten – Hirten-Romantik ade!
- Erkenntnisse aus den Tiroler Herdenschutzprojekten – Die Frage nach Schutz und Nutz
- Erkenntnisse aus den Tiroler Herdenschutzprojekten – Kosten killen Idealismus
Weitere Beiträge zum Arbeiten und Leben auf der Alm findet ihr hier:
- Heuziehen im Tiroler Valsertal
- Feierlicher Almabtrieb von der Walcher Alm – Ramsau
- Traumjob für Patrick Schlatter auf der Alpe Zanders im Tiroler Oberland
- Wie die Alm das Leben prägt
- Das Ehepaar Göschl berichtet von der Liebe zur Alm und zueinander