Unser Lebensraum ist kostbar. Deshalb wird er in einem Biosphärenpark besonders geschützt. Die Menschen, die dort leben, wollen ökologisch wertvolle Lebensräume nicht nur erhalten, sondern auch entwickeln. Es geht nicht nur um Naturschutz, ebenso stehen die wirtschaftlichen und sozialen Interessen gleichermaßen im Fokus. „Gelebte Nachhaltigkeit“ wenn ihr so wollt.
Zonen im Biosphärenpark
Das Gebiet in den Nockbergen gehört zum Biosphärenpark Salzburger Lungau und ist wie jeder Biosphärenpark in drei Zonen eingeteilt:
Die Kern- bzw. Naturzone umfasst in den Nockbergen 7.751,80 Hektar, auf Salzburger Seite 5.690,76 ha. Das sind insgesamt knapp 10 % der Gesamtfläche.
Diese Zone ist als Schutzgebiet ausgewiesen und hier dürfen keine Eingriffe in die Natur gemacht werden. Eine Ausnahme stellen nur die traditionellen Nutzungsformen der Almwirtschaft oder der Jagd und Fischerei dar.
Oberstes Ziel soll hier sein, die Landschaft in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten.
Die Pflegezone des Biosphärenparks macht etwa ein Drittel der Gesamtfläche aus. Sie umschließt die Kernzone und hat eine ausgeprägte Kulturlandschaft zu bieten. Land- und Forstwirtschaft soll genau hier stattfinden.
Die Entwicklungszone ist flächentechnisch der größte Teil des Biosphärenparks.
Sensible Lebensräume sind für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Um die unberührte Schönheit der Natur zu genießen, kommen die Menschen jedes Jahr in den Biosphärenpark. Für die Verantwortlichen ist es dabei besonders wichtig, den Touristenstrom auch dementsprechend zu lenken.
Um Schäden an der Natur und der Tierwelt möglichst zu vermeiden, ist 2021 ein kleines Kinderbuch entstanden. Ein kleines Biosphärenpark-Handbuch im Pixieformat. Eigentlich ist das Büchlein für Kinder entwickelt worden; sind darin doch Verhaltensregeln im Parkgebiet enthalten. Doch vor allem Erwachsene studieren die Lektüre und lassen keine Seite aus.
Durch das Buch führt Andi, der virtuelle Ranger. Von ihm gibt es auf der Webseite auch Videos.
Entstanden ist das Regelwerk als Gemeinschaftsprojekt von der Gemeinde, Tourismus, von alpinen Vereinen, Behörden, Jägerschaft und den Grundbesitzern.
Das 1X1 des Biosphärenparks Nockberge:
Weil es gerade im Sommer immer wieder zu Begegnungen zwischen Gästen und Tieren (Wild– und Nutztiere) kommt, kann der kleine Ratgeber schon ganz nützlich sein. Ranger Andi erklärt unter anderem, wo der sensible Bereich beginnt und wie man sich dort verhält.
Die wichtigsten Punkte sind dabei:
Wanderwege zu respektieren und markierte Pfade nicht zu verlassen. Das gilt für alle, die im Schutzgebiet unterwegs sind; vom Bauern bis zum Jäger. Verlässt der Mensch den gewohnten Weg, kann das die Tiere verunsichern und vor neue, unbekannte Situationen stellen, die dann unberechenbar sind.
Ausreichend Abstand zu den Tieren zu halten. Wer eines hat, sollte ein Fernglas mitnehmen. Damit können die Tiere ungestört, in ausreichender Entfernung, beobachtet werden.
Immer wieder auf die Uhr zu schauen. Wir kennen es alle: Haben wir Spaß und genießen wir etwas, vergeht die Zeit wie im Flug. Dabei gelten die erste Stunde vor Sonnenaufgang und die letzte Stunde vor Sonnenuntergang als besonders wichtig für die Tierwelt.
Spezielle Umsicht ist während der Paarungs- und Wurfzeit geboten.
Die Tiere sind in dieser Zeit besonders verletzlich und beschützen ihre Jungtiere mit allen Mitteln.
Wer die Verhaltensregeln akzeptiert und das Ökosystem respektiert, kann die Almenwelt im Biosphärenpark Nockberge in vollen Zügen genießen.
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