Wie Almen vor Naturgefahren schützen

…Grasendes Almvieh auf den Berghängen hat viele Vorteile. Gerade Ziegen und Schafe können mit ihrem Fressverhalten in hohen Lagen vor Naturgefahren schützen. Sie fördern die Bodenqualität und Pflanzenvielfalt am Berg. Das hilft auch im Winter beim Schutz vor Lawinen.

Verschneite Berghänge, vor Schnee glitzernde Almwiesen: Wer im Winter im Gebirge unterwegs ist, dem kommen die im Sommer dort weidenden Almtiere nicht gleich in den Sinn. Dabei tragen die fleißigen Grasfresser viel dazu bei, dass in der kalten Jahreszeit der Schnee auch in steileren Lagen sicher liegen bleibt und weniger Lawinen (LINK wie Almen beim Schutz vor Lawinen helfen) ins Tal donnern.

Warum ist das so? Weil die Weidetiere frisches Gras und junge Triebe von Zwergsträuchern lieben, im Sommer auf den Almen neugierig und hungrig auch in hohen Lagen danach suchen, und kräftig zubeißen. Das füllt nicht nur ihre Mägen. Ihr Fressverhalten belebt Boden und Graswurzeln und hält den Aufwuchs von Pflanzen und Sträuchern in Schach. Das hat große Auswirkungen auf die Aufnahmeleistung der Almflächen.

Vorteile von Almvieh am Berg im Überblick

  • Die Hufe von Schafen und Ziegen verfestigen den Boden im steilen Gelände.
  • Ihr Weideverhalten hält das Gras auf steilen Hängen kurz und mindert zudem Strauchwuchs.
  • Langhalmige Gräser, Altgras oder Zwergsträucher treten bei mit Weidetieren bestoßenen Almflächen weniger auf.
  • Die Durchwurzelung des Almbodens wird durch das Almvieh verbessert. Bodenerosionen werden dadurch vermieden.
  • Kurzes Gras und ein guter Almboden sind eine sichere Grundlage für den Schnee im Winter.
  • Ein gut durchwurzelter Boden kann mehr Wasser aufnehmen und bietet somit im Sommer Schutz vor Muren und Wassermassen.
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Almtiere helfen bei der Pflege von Berghängen
Bewirtschaftete Almen und abgegraste Almwiesen sind nachhaltiger Naturschutz. Die Artenvielfalt wird am Berg durch Almtiere ebenso gefördert wie vor Naturgefahren geschützt. Das bestätigen Experten wie Zoologe Jan Christian Habel oder Biodiversitätsexpertin Susanne Aigner in Interviews auf unserer Webseite.

Durch ihr geringeres Gewicht und ihre guten Klettereigenschaften können gerade Schafe und Ziegen die sensiblen Almflächen im Berggebiet gut bearbeiten. Im Sommer verhindern sie mit ihrem Fressverhalten ein Zuwachsen und Erodieren. Das trägt im Winter dazu bei, dass Schneemassen eine sichere Grundlage haben und weniger oft oder stark talwärts rutschen.

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